Für den Preis von etwa 40,- Euro (incl. Porto / Verpackung) kann man eigentlich nichts sagen. Aber WAS darf ich letztlich dann dafür auch erwarten, wenn man bedenkt, wie komplex Brettchenweben im Grunde eben doch ist ?
Im Nachfolgendem möchte ich Euch meine Eindrücke vermitteln. Allerdings möchte ich vorab gleich vorweg schicken, dass jeder seine persönlichen Erfahrungen SELBST machen muß ! Letztlich wird jeder seine persönlichen Favoriten nach einer mehr oder weniger intensiven Suche finden.
01. Das Buch
Beginnen wir einmal mit dem kleinem Taschenbuch, welches 72 Seiten umfasst und die Masse 14,8 x 0,4 x 21 cm mißt. Es ist übrigens auch in Amazon zu finden oder über die ISBN müßte es auch im Buchhandel erhältlich ein.
Lea Lauxen
"Brettchenweben: Material - Anleitung - Techniken - Webbriefe"
Verlag: Books on Demand | Auflage: 1 (19. März 2015)
ISBN-10: 3734776201 | ISBN-13: 978-3734776205
Aufgrund der Rezessionen in Amazon hat mein Bauchgefühl gesagt, dass ich dieses Buch nicht kaufen sollte. Und ich weiß eigentlich immer noch nicht, was ich von diesem Buch halten soll. Vielleicht muß man sich selbst die Frage stellen, welche Erwartungen man selbst von diesem Büchlein hat ?
- An wen richtet sich das Buch ?
- Ist es ein Buch oder eher doch nur eine Broschüre ?
- Was will das Buch vermitteln ?
- Die Schrift ist definitiv zu klein gewählt.
- Das Layout an sich könnte besser sein, ist aber letztendlich Geschmacksache.
- Mir fehlt ein Bilderverzeichnis. Es ist nicht ersichtlich, wo die Bilder her sind.
- Es wird nur sehr kurz und oberflächlich erklärt, wie eine Technik funktioniert. Aber die Tiefe fehlt. Beispiele:
- Warum macht man bestimmte Schritte ?
- Was passiert da eigentlich genau, wenn ich diesen oder jenen Schritt mache ?
- Das Buch ist klein, so dass man es bequem mitnehmen kann.
- Es werden verschiedene Webtechniken (Einzusmuster, Doubleface, Sulawesi, Körper, Flottieren, Zweilochtechnik, Broschieren) angesprochen, was man so noch nicht findet. Selbst wenn es inhaltlich nicht in die Tiefe geht, macht es Appetit auf mehr Informationen.
- Kleine Tipps aus der Praxis wie die Erklärung des Endloseinzuges, Garn oder Schiffchen.
02. Das Webschiffchen & Webbrettchen
Bild: L. Lauxen |
Für meinen Geschmack ist das Standard-Webschiffchen, was auch bei den üblichen Schulwebrahmen mit dabei ist, zu lang. Mit einem etwas kürzerem Modell kommt man beim Bandweben oftmal besser zurecht. Besonders dann, wenn man schmale Borten webt. Aber natürlich ist dies reine Geschmackssache.
Die Webbrettchen sind aus Karton und für Anfänger sind diese wirklich gut geeignet. Wenn man allerdings auf historischen Märkten unterwegs ist, dann sollte man aus Gründen der Glaubwürdigkeit Webbrettchen aus Holz, Leder, Horn oder Knochen benutzen. Für die ersten "Gehversuche" habe ich übrigens Pappbrettchen benutzt, die ich seinerzeit bei Sandra Mohr von "Die Spindel" gekauft habe.
03. Das Webgestell
Foto von L. Lauxen |
Durch seine Kompaktheit ist der Rahmen auch ideal für unterwegs und findet auch in Bus und Bahn Platz.
Der Webrahmen ist ca. 50cm lang und wird inklusive Schäranleitung geliefert. Da Anfang und Ende der Borte auf Stäbe zu beiden Seiten des Rahmens aufgewickelt werden, ist die Länge der Kette völlig frei bestimmbar.
Bei einer durchschnittlichen Garnstärke sind auch mehrere Meter Lange Ketten kein Problem.Ich habe zuvor mit größeren Webrahmen gewebt, nämlich mit meinen beiden "Schätzchen", die ich "Fred - Erik" und "Raven" getauft habe. Auf dieses Webgestell war ich sehr gespannt.
Was mir gefällt:
- Ein kleines Webgestell, was gut transportierbar ist.
- Ich finde das Aufschären der Fäden bei diesem Webgestell nicht als "zeitfressend"
- Das Weben ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber man findet sich mit dem Webgestell sehr schnell zurecht.
- Die Spannung läßt sich nicht so fest regulierren, wie sie sein müßte. Auch für das Kammweben reicht es meiner Meinung nach nicht. Eventuell finde ich aber noch einen Weg, das bei diesem Webgestell zu schaffen.
- Die Verarbeitung läßt einige Wünsche offen. Einige kleine Stellen sind noch rauh gewesen. Diese mußte ich mit feinem Schmiergelpapier nachbearbeiten.
- Der Preis ist für die Verarbeitung ein klein wenig hoch gegriffen. Allein, ohne die restlichen Setbestandteile hätte ich ihn nicht gekauft.
Erfahrungsaustausch erwünscht !
Ich würde mich freuen, wenn wir uns im Forum über Erfahrungen austauschen könnten.
Das war es für heute.
Eure
Aldís Aude Thorvalddottir
(Nicole Müller)